Schöne deutsche Heimat - Salzwedel


       Isabella Höft   (8c)

Von Zeit zu Zeit verblassen die schönen Dinge

Morgens gehe ich wieder diese alten Straßen lang. Alles grau, keine Farben, wie verlassen. Salzwedel: eine Stadt, die sehr alt ist. Ich geh zu meinen Eltern und frage: „Mama, Papa, ich will nach Hause. Die Stadt macht mir Angst. Wo ist das Grün, wo sind die Vögel und die schönen Farben?“
Meine Eltern sehen mich erstaunt an, und darauf sagt meine Mutter: „Bella, bleib geduldig, wir sind gleich da. Die Stadt mag alt und grau aussehen, aber dort, wo wir hingehen, ist es schön.“
Wir gehen noch eine Weile. Meine Eltern trinken noch einen Kaffee und essen einen Kuchen. Ich sitze daneben und habe Angst vor den Menschen, die an uns vorbeigehen, sie sehen traurig und alleine aus. Nach einiger Zeit sagt zu mir mein Vater: „Komm, ich werde dir jetzt mal zeigen, was ich schon gemalt habe.“
„Ist es schön?“, frage ich, doch mein Vater antwortet mir nicht, sondern grinst mich an.
Später sehe ich es dann: Lauter Vögel, viele lachende Menschen, süße Hunde und so viel Grün. Mein Vater bemerkt wohl meine Freude und sagt: „Das hier ist der Burggarten.“ Ich laufe umher, springe über die Wiese und fühle mich wohl.
„Komm, wir gehen nach da hinten“, sagt meine Mutter. Ich weiß nicht, wo sie genau hin will, und schleiche deswegen langsam hinterher. Wir gehen zu einer Bank, wo meine Eltern sich hinsetzen, sich in den Arm nehmen und sagen, dass es immer noch wie früher aussieht.
Als ich dann von dem ganzen Toben so müde bin, sagt meine Mutter, dass wir jetzt nach Hause fahren und vielleicht später nochmal hier hinfahren.
Da meine Eltern viel arbeiten müssen und ich zur Schule gehe, waren wir lange nicht mehr zusammen im Burggarten. Als ich mit meinen Freundinnen wieder in den Burggarten gehe, habe ich mich sehr gefreut, wie damals, als ich das erste Mal dort war. Die vielen Leute, das satte Grün, einfach nur die komplette Schönheit.
Als ich im Burggarten bin, erschrecke ich mich. Ich kann es nicht glauben. Die ganze Schönheit ist halb verblasst, ich sehe immer noch das satte Grün, aber keine Hunde mehr, und Vögel hört man nur noch selten. Die ganzen Bauwerke beschmiert. Von mir kam nur ein leiser Seufzer.
Als ich dann nach Hause komme, sage ich meinen Eltern, wie der Burggarten jetzt aussieht und dass die ganze Schönheit fast verschwunden ist. Die einzige wahre Schönheit, die ich noch vom Burggarten habe, ist das Bild, was mein Vater gemalt hat.