Holger Leisering

 geboren:

28.3.1958

 Adresse:

Dr.-Hermann-Duncker-Straße 10       04179 Leipzig

 Telefon:

0176 / 36 41 53 10

 E-Mail:

holgerleisering@yahoo.de

 

Biografie: 

Geboren in Niemberg(Saalkreis), lebt seit 1977 in Halle(Saale). Arbeitete unter anderem als Schriftsetzer, Krankenpfleger, Volksmissionarischer Mitarbeiter im Schauspielerischen Dienst, Hilfskatechet, Nachtportier und Verkäufer, z.Z. arbeitslos.

Bibliografie:

Faust, Drama, 1997, Halle, uräus-Handpresse
Galgenzauber, Lyrik, 1997, Halle, uräus-Handpresse
Holzwurm, Engel und andere Lügen, Hallesche Autorenhefte 30, 2001, Halle, Förderkreis der Schriftsteller
infra struktur geliebt, Gedichte, 2007, Leipzig, Engelsdorfer Verlag
Epimetheus oder Kühlschrank auf dem Ast, 2007, Halle, Galgenbergsche Literaturkanzlei
Ungängster, Krimi, eBook, Bookrix, Februar 2014

Diverse Publikationen in Zeitschriften und Anthologien

Arbeitsgebiete:

Lyrik, Erzählungen, Dramatik, Essay, Märchen, Roman

Themenangebote:

1. Kindheit und Jugend in Geschichten und Gedichten
2. Lieblingsfarbe Schwarz!
Oder: Wie viel Trauer, Angst und Jammer darf in den Text hinein?

Textproben:

 

Hölderlins Enkel

Soffen Wodka im Mitternachtsbau
Polarbraut tropft aus dem Rinnstein
Später Flasche Halbbitter
Suchtmaus küsst den Gleisbauritter

Zerrwanst Paule komm rüber
Die Glühlampe flackert
Europa, der stiernackige Dickwanst glotzt
Aber Rumänien reibt sich
Wie räudiger Köter unterm Tisch

Nachtbaracke und Kneipenstern
Wo ein Mann aus Belize maßlosen Mut bräuchte
Karawanenruf und Wüstenwind zu mischen
In dunkelnden Vokal sächsischen Sagens

Draußen dröhnt die Horde
Himmelfahrt und Fahrtendolch
Wir riechen das Kampfhundkommando

Ich bin immer noch Euer Schreiber
Dir, heilige Säufereinfalt, liebe
Nicht einem Glase zu viel verfallen

 

 

 

Galgenzauber

Die Welt, eine Geige
erwacht
aus ebenen Menuettes Maß
Jubiliert
eine Zigeunerweise
Ein Zungenschnalzen
gen Himmel springt
Spielt’s auf,
gleich dem Märchen
da’s unterm Galgen
tanzt und singt
Bis erschöpft sich alles
in die Arme sinkt –
und der Tod ist eine Weile
sehr fern.

Aus: „Galgenzauber“

 

 

 

Offene Kapelle

Es purzelt die Rasselbande
In den gotischen Schrein
Maria rückt zu Rande
Kinder und Katzen ziehn ein

Es lauschen mit Maus und Mond
Auch welche ohne Bette
Entwurzelt, ohne Geld
Dieser wirklich heiligen Mette

Der du trägst die sünd der welt
erbarm dich

Meine Vernunft zerbrach
Als ich leise sprach:
In der Welt verwohnt
Von Gott belohnt

In der Nacht, da ich im Altardeckchen fror
Summte süße Lieder dieser Chor
Morgens war ich wieder Atheist und vogelfrei

Der alte Pfarrer rief die Polizei

 

 

 

Rezeptur

die anderen sind böse
und starren in unsere träume
wir hängen sie höher
als die wipfel der bäume
vom morgentau werden ihre tränen nass
so einfach ist das.

Aus: „Galgenzauber“

 
 

Lüx

Ich bin von Kopf bis Fuß
Auf Durchschlupf eingestellt. Komm durch
Ist meine Welt und sonst gar nichts
Spielt die Harfe bedarfsgemein, es spleißt das Holz
Schleif ich den Schriftstern ins Grundübelland
Wo schon das innere Kind verschwand