Doris Claudia Mandel

 geboren:

24.11.1951

 Adresse:

Thomasiusstraße 25   06110 Halle

 Telefon:

03454 / 52 50 99 52    : Fax: 0345 / 239 77 77

 E-Mail:

doris_mandel@arcor.de

Biografie:

Doris Claudia Mandel wurde am 24. November 1951 in Merseburg geboren. Nach dem Abitur, einer Berufsausbildung zur Chemikantin und einem kurzen Intermezzo bei der Bereitschaftspolizei arbeitete sie in der Sauerstofffabrik der Leuna-Werke als Anlagenfahrerin, bevor sie von 1971 bis 1975 an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Germanistik, Schulmusik und Pädagogik studierte. An derselben Einrichtung schloss sich für die diplomierte Philologin bis 1978 ein Forschungsstudium im Wissenschaftsbereich Literatursoziologie an. Mittlerweile war sie seit 1972 Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Junger Autoren in Halle (Saale) und, nach deren staatlich verordneter Auflösung, Kandidatin des Schriftstellerverbandes. Von 1978 bis 1991 wirkte sie freiberuflich als Schriftstellerin, Journalistin und Chorleiterin.
Während dieser Zeit arbeitete sie unter anderem mit Mikis Theodorakis zusammen, dessen große chorsinfonische Werke sie nachdichtete; auch Originaltexte schrieb sie für den griechischen Komponisten. Gleichzeitig verfasste sie abendfüllende Stücke für das Musiktheater (Landestheater Halle) und veröffentlichte Erzählungen, Essays und Gedichte bei verschiedenen Verlagen sowie - gemeinsam mit bedeutenden Chorkomponisten der DDR - etliche Liederzyklen, eine Collage und ein „szenisches Spiel“. Zehn Jahre lang sang sie bei den Hallenser Madrigalisten. Ab 1980 (mit einer Unterbrechung) bis zum Jahre 2001 war sie künstlerische Leiterin des Kammerchores Leuna. Von ihrem damaligen Brötchengeber, der DDR-Gewerkschaft mit Sitz in den Leuna-Werken, wurde ihr zu Beginn des Jahres 1989 gekündigt. Sie erhielt Hausverbot für das dortige Kulturhaus und fand nach einer Weisung der Kreisdienststelle der Staatssicherheit im gesamten Kreis Merseburg keine Anstellung mehr. Um ihren Lebensunterhalt zu sichern, verkaufte sie an den Kiosken der Deutschen Post Zeitungen. Nach hilflosen Versuchen, sich zur Wendezeit an zwei der Pleite entgegentreibenden Ost-Zeitschriften als Journalistin zu etablieren, gründete sie 1991 in Merseburg eine eigene Wochenzeitschrift (Auflage 54.500 Exemplare), die sie allerdings bald aus privaten Gründen zu verlassen gezwungen wurde. Von 1994 bis 1997 wirkte sie als Leiterin für Öffentlichkeitsarbeit am Künstlerhaus in Halle (Saale). Im Jahre 1997 war sie Endrundenteilnehmerin des MDR-Literaturwettbewerbes. Seit 1998 ist sie Mitglied des Förderkreises der Schriftsteller in Sachsen-Anhalt e. V., von dem sie 2001 zur neuen Stadtschreiberin von Halle (Saale) nominiert worden ist.

Bibliografie:

Buchveröffentlichungen:

Brutus der Höllenhund, Eine Geschichte mit Bildern von Heike Lichtenberg, 1998, Halle
Die Zähmung des Chaos’. Transsexualität und Gesellschaft. Versuch einer Annäherung aus philosophischer Sicht, Essay, 1999, Halle
Steinzeit, Erzählungen, 2000, Halle
Mein Feind, die Finsternis, Gedichte, Eine Auswahl aus dreißig Jahren, 2001, Halle
Brautschau zu Lauchstädt, Zwei Stücke, 2007, Halle, Galgenbergsche Literaturkanzlei
Laura unter den Wipfeln und der Prinzipal Tod, Essay, 2007, Halle, Galgenbergsche Literaturkanzlei

Abendfüllende Stücke für Sprech- und Musiktheater bzw. CD:

Opern-Treff, Uraufführung 1978, Landestheater Halle, Großes Haus
Die Katze lässt das Mausen nicht, Uraufführung 1979, Landestheater Halle, Theatercafé
Im Thale zu Halle. Lieder, Geschichten und Bräuche der Halloren, (Kompositionen: Johannes Reiche, Gerd Ochs et. al.), CD, 1995, Edition Giovanni
Das kleine Spiel von der großen Zeit, Eine Schulfarce, Uraufführung 1995, neues theater Halle (Gastspiel einer Laiengruppe)

Essayistische und belletristische Texte in Anthologien:

Ein Regen woraus, Gedichte, in: Neue Deutsche Literatur, 1981, Berlin und Weimar, Aufbau Verlag
Betrachtungen zu einem Goethe-Gedicht, in: Hallesche Studien zur Wirkung von Sprache und Literatur, 1982, Halle
Spezielle Probleme der Lyrikrezeption, in: Leseerfahrung. Lebenserfahrung. Literatursoziologische Untersuchungen, 1983, Berlin und Weimar, Aufbau Verlag
Jannis Ritsos: Nachdichtungen, 1983, Berlin, Verlag Neues Leben, Poesiealbum 195
Hennenhahn und Wrdlwrmpf, in Anthologie, 1984, Berlin, Kinderbuchverlag
Doppelte Wende. Eine Reminiszenz, Biografische Notiz, in: WendePunkte, 1999, Halle

Nachdichtungen abendfüllender musikalischer Werke:

Mikis Theodorakis: 2. Sinfonie. Das Lied der Erde, deutsche Erstaufführung 1982, Berlin
Mikis Theodorakis/Odiseas Olites: To Axion Esti, deutsche Erstaufführung 1982, Berlin
Mikis Theodorakis/Michalis Katsaros: Die Sadduzäer-Passion, Welt-Uraufführung 1983, Berlin
Mikis Theodorakis/Tasos Livadhitis: Liturgie Nr. 2. Den Kindern, getötet in Kriegen, deutsche Erstaufführung 1983, Dresden

weiter etwa 200 diverse Einzeltexte (sowohl Originaltexte wie Nachdichtungen, z. B. in Sing A Song. Lieder der Völker Nordamerikas und Din Don Deine. Lieder der Völker Europas, Deutscher Verlag für Musik, Leipzig 1984 und 1978) sowie etliche Originaltexte zu Chormusik (Liederzyklen, Kantaten, Collagen u. a.) mit Komponisten wie Siegfried Bimberg, Horst Irrgang, Johannes Reiche, Karl-Ottomar Treibmann, Rainer Hrasky u. a.., sowie eigene Kompositionen für Chor und verschiedene Instrumente. Zwei im Auftrag des damaligen Rates der Stadt Halle (Saale) fertiggestellte Liederzyklen sind zu DDR-Zeiten zwar honoriert, aber niemals aufgeführt worden.

Arbeitsgebiete:

Romane und Erzählungen, Gedichte, Essays, Nachdichtungen, Texte zu Musik