Paul D. Bartsch

 geboren:

30.6.1954

 Adresse:

Klausbergstraße 4       06114 Halle

 Telefon/Fax:

0345 / 522 64 76     Fax: 0345 / 523 88 26

 E-Mail:

pdbhalle@aol.com

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Biografie: 

Geboren in Wernigerode, aufgewachsen in einem Dorf im Vorharz. 1972 Abitur, Bauingenieurstudium in Weimar; Abbruch nach drei Semestern. Danach Hilfsarbeiter in der Holzindustrie, Armeedienst. 1976 bis 1980 Pädagogikstudium in Halle (Deutsch/Musik); nach dem Diplom freiberuflich als Sänger unterwegs. 1984 Assistenz am Germanistischen Institut der Universität Halle, 1988 Promotion (Literaturwissenschaft). Seit 1991 Medienpädagoge an einem Pädagogischen Landesinstitut. Verheiratet seit 1978, eine Tochter, ein Sohn.

2006/2007 Stadtschreiber von Halle.

Bibliografie: (Auswahl)

Bücher:

entdecken & erinnern: Potsdam, 1992, München, Verlag C. J. Bucher
Sachsen-Anhalt – sehen & erleben, 1994, München, Südwest-Verlag
Saalkreisbilder, 1995, Halle-Zürich, Verlag Janos Stekovics
Streifzüge durch den Landkreis Quedlinburg, 1995, Halle-Zürich, Verlag Janos Stekovics
Sag mir, wo du stehst! Ein Land in seinen Liedern, 1997, Darmstadt, Winklers Verlag
Lieder, Chansons & Sprüche, Hallesche Autorenhefte Nr. 7, 1997, Halle, Förderkreis der Schriftsteller
... manchmal wird daraus ein Lied, 1999, Halle-Zürich, Verlag Janos Stekovics
wenn ich aufhör anzufangen fange ich an aufzuhörn, 2000, Halle-Zürich, Verlag Janos Stekovics
Amt des Sängers, Ausgewählte Lieder & Noten, 2002, Halle, projekte-verlag 188
Große Brüder werfen lange Schatten, Erzählung, 2002, Halle, projekte-verlag 188
... Mein Traum vom Glück war groß und tief, Der „Brasilianer“ aus Danstedt, 2003, Halle, projekte-verlag 188
Heimatrevue der etwas anderen Art (mit CD), 2004, Halle, projekte-verlag 188

Tonträger:

Leben in der Stadt, (Paul Bartsch & FAM), 1990, LP
Ein deutsch/deutscher Spitzen-Salat (Fahnert & Bartsch), 1992, Tonkassette
Deutschland. Ein Herbst-Märchen (Fahnert, Bartsch & Hecht), 1994, Tonkassette
Geliebte G. (Fahnert, Bartsch & Hecht), 1995, CD
68er (Paul Bartsch & BleyFrey), 1997, CD
Die Macht der Musik (Paul Bartsch & BleyFrey), 1998, Maxi-CD
... manchmal wird daraus ein Lied (Paul Bartsch solo), 1999, CD (zum Buch)
wenn ich aufhör anzufangen fange ich an aufzuhörn, 2000, CD (zum Heft)
Weißes Kreuz auf rotem Grund - live in danmark (Paul Bartsch solo), 2001, CD
Bruchpiloten (Paul Bartsch & Band), 2003, CD
Bartsch & Band stechen in see, 2005, CD

Arbeitsgebiete:

Liederliche Kleinkunst, Lyrik, Erzählungen, Sachbücher, literatur- und medienwissenschaftliche Arbeiten

Themenangebote:

1. „Lieder & Legenden von Niederlagen & Aufständen“ – ein variables, von der Gitarre begleitetes Kleinkunstprogramm mit entsetzten Tönen und getönten Sätzen (für Erwachsene und Schüler ab 9. Schuljahrgang; unterschiedliche inhaltliche Schwerpunkte nach Vorabsprache möglich)
2. „Stechen in See oder Die Geschichten vom kleinen Leuchtturm“ – Lieder & Texte über Aufbruch und Ankunft, über die Lust am Abenteuer, die Suche nach dem unbekannten Land und die Geborgenheit des Hafens. Chansons und Lieder, Blues und Rock, Folk und Reggae, Tango und Swing ..., dargeboten solo oder mit einer vorzüglichen Band. (Eigene Tontechnik kann gestellt werden.)
3. „Sag mir, wo du stehst!“ – ein kurzweiliger Streifzug durch die liederliche DDR als Möglichkeit, Geschichte auch mal anders zu sehen (für Erwachsene)
4. „Heimatrevue der etwas anderen Art“ – ein unterhaltsamer Versuch, sich dem schwierigen Thema HEIMAT in Liedern, Texten und Bildern anzunähern. Im Mittelpunkt steht Fritz Otto Hartmann (1891-1974), Bäckersohn aus dem Vorharz, der sein Leben zwischen den Schützengräben des 1. Weltkriegs, der Auswanderung nach Brasilien und später Heimkehr in poesievollen Versen (zum Teil in ostfälischer Mundart) beschrieben hat.
 

Textprobe:

           Spruchreif
Verweile doch, du bist so
schön, dass ihr da seid, bleibt doch
stehn oder setzt euch, von mir aus
können wir miteinander
Reden ist Silber und Schweigen
im Walde, warte nur
balde ruhest auch
du, schöne bunte Kuh, was
sagst du dazu?

DUX sagten die Tiere, und weil
wir dereinst nicht gestorben sind,
leben wir noch
heute, Kinder, wird’s was
geben wir uns
diese Chance

 

           Bruchpiloten
Einfach nur noch dazuliegen
und der Tank läuft langsam leer,
und ich möchte so gern fliegen
und ich weiß, da geht nichts mehr,
denn der Sand knirscht im Getriebe
und das Leitwerk ist zerfetzt -
ach, wir haben unsre Liebe
in den Wüstensand gesetzt

So lang uns noch Stürme drohten,
hielten wir die Karre flott,
und nun sind wir Bruchpiloten -
eine hü und einer hott.
Jeder hat ’n Ziel vor Augen,
das den Andern nicht berührt,
und die besten Karten taugen
nichts, wenn da kein Weg hinführt.

Nur der Wind singt in den Trümmern
und verteilt den bittren Rauch,
und das letzte ferne Wimmern
dort im Funkgerät stirbt auch.
Ach, des Alltags Wüsten haben,
was so laut und stark begann,
unter ihrem Sand begraben -
diese Frau und diesen Mann.

 

               Dreikäsehoch
Wenn wir keine Armee zusammenkriegen,
dann ziehn wir eben alleine los
und lassen uns in den Urwald fliegen
mit Fallschirm, Fanfare und Rettungsfloß.
Mutter soll uns einen Kuchen backen,
und Vater gibt uns noch ’n bisschen Geld.
Lass uns die sieben Sachen einpacken,
die man so braucht in der weiten Welt,

   Ich kann nicht mehr warten,
   ich muss hier raus.
   Die Zwerge im Garten,
   die zipfeln die Mützen und lachen mich aus.
   Ich kann nicht mehr bleiben,
   ich muss weiterziehn.
   Die Knospen, die treiben
   doch in jedem Frühjahr aufs Neue ihr Grün.

Wenn wir keine Armee zusammenkriegen,
dann bleiben wir auf uns alleine gestellt
und lassen uns doch nicht unterkriegen;
jeder hält reiherum Wache vorm Zelt.
Mutter soll uns ein paar Äpfel abwaschen,
und Vater gibt uns seinen Kompass mit.
Vorne am Brunnen, da fülln wir die Flaschen,
verteilen die Lasten und tragen’s zu dritt.

    Ich kann nicht mehr warten ...

Wenn wir keine Armee zusammenkriegen;
komm, Schwester Tamara, komm, Bruder Ché,
wir könn’n doch nicht ewig vor Anker liegen,
wir kappen die Seile, wir stechen in See.
Mutter, die wischt sich die Augen verstohlen,
und Vater sagt, ich wär ein dummes Kind.
Ach, soll doch der Teufel die Erwachsenen holen,
die mit ihrem Leben zufrieden sind.

    Ich will nicht mehr warten ...